Discussion:
Telefonnummer aus der Familie mitnehmen
(zu alt für eine Antwort)
Hannes Kuhnert
2023-05-26 15:16:02 UTC
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Ich möchte gern die traditionelle Telefonnummer der Familie übernehmen.

Der Anschluss, der die Nummer noch hat und abgeben soll, gehört meinem
Vater und soll demnächst aufgelöst werden. Übernehmen möchte ich die
Telefonnummer auf meinen Anschluss im gleichen Ortsnetz. Der Betreiber
meines Anschlusses hat mir gesagt, dass so eine Übernahme von einer
Person zu einer anderen nicht möglich sei. Zwischen Eheleuten könne
sowas gehen, aber nicht von einem Elternteil zum Kind, wenn ich richtig
verstanden habe.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Anschlussbetreiber zuerst sagt,
dass eine Telefonnummernübertragung unmöglich sei, und es letztlich doch
reibungslos funktioniert.

Was meint Ihr zu meinem Ansinnen einer innerfamiliär-interpersonellen
Telefonnummernübernahme?

Falls eine Telefonnummernübernahme nicht von der gesetzlichen Pflicht
zur Mitnahmeermöglichung gedeckt ist, ist sie dann kategorisch
ausgeschlossen?
--
Hannes Kuhnert
Matthias Hanft
2023-05-26 16:57:55 UTC
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Post by Hannes Kuhnert
Der Anschluss, der die Nummer noch hat und abgeben soll, gehört meinem
Vater und soll demnächst aufgelöst werden. Übernehmen möchte ich die
Telefonnummer auf meinen Anschluss im gleichen Ortsnetz. Der Betreiber
meines Anschlusses hat mir gesagt, dass so eine Übernahme von einer
Person zu einer anderen nicht möglich sei. Zwischen Eheleuten könne
sowas gehen, aber nicht von einem Elternteil zum Kind, wenn ich richtig
verstanden habe.
Wir haben sowas früher (~20 Jahre) öfter mal gemacht, aber nicht
zwischen Verwandten, sondern zwischen völlig Fremden. Der Trick
dabei war, das ganze "seriell" zu machen, also *erst* den Anschluss
(rechtlich) zu übernehmen und ihn *dann* umzuziehen (oder umgekehrt).
Die Telekom hatte für die Anschlussübernahme damals sogar ein
spezielles Formblatt "Übernahme der Rechte und Pflichten".

Also in deinem Fall müssten dein Vater und du so ein Formblatt aus-
füllen, dass du die Rechte und Pflichten aus dem Anschluss über-
nimmst. Dann ist die Leitung zwar immer noch bei deinem Vater,
gehört aber schon mal dir. Und dann beantragst du eine Orts-
veränderung zu dir - kannst du ja machen, weil der Anschluss
ja bereits dir gehört. Und schließlich kündigst du deinen
eigenen Anschluss.

So eine Übernahme sollte eigentlich auch heute noch gehen. Wenn
z.B. eine Arztpraxis eine schöne/bekannte Nummer hat und der
aktuelle Arzt in Rente geht und durch einen neuen ersetzt wird,
übernimmt der "Neue" ja auch oft die bekannte Nummer der Praxis
(hier erst kürzlich wieder mitgekriegt).

Guten Erfolg!

Gruß Matthias.
Marc Haber
2023-05-27 19:25:43 UTC
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Post by Matthias Hanft
Post by Hannes Kuhnert
Der Anschluss, der die Nummer noch hat und abgeben soll, gehört meinem
Vater und soll demnächst aufgelöst werden. Übernehmen möchte ich die
Telefonnummer auf meinen Anschluss im gleichen Ortsnetz. Der Betreiber
meines Anschlusses hat mir gesagt, dass so eine Übernahme von einer
Person zu einer anderen nicht möglich sei. Zwischen Eheleuten könne
sowas gehen, aber nicht von einem Elternteil zum Kind, wenn ich richtig
verstanden habe.
Wir haben sowas früher (~20 Jahre) öfter mal gemacht, aber nicht
zwischen Verwandten, sondern zwischen völlig Fremden. Der Trick
dabei war, das ganze "seriell" zu machen, also *erst* den Anschluss
(rechtlich) zu übernehmen und ihn *dann* umzuziehen (oder umgekehrt).
Die Telekom hatte für die Anschlussübernahme damals sogar ein
spezielles Formblatt "Übernahme der Rechte und Pflichten".
Also in deinem Fall müssten dein Vater und du so ein Formblatt aus-
füllen, dass du die Rechte und Pflichten aus dem Anschluss über-
nimmst. Dann ist die Leitung zwar immer noch bei deinem Vater,
gehört aber schon mal dir. Und dann beantragst du eine Orts-
veränderung zu dir - kannst du ja machen, weil der Anschluss
ja bereits dir gehört. Und schließlich kündigst du deinen
eigenen Anschluss.
Eventuell noch ein Schritt mehr: Den neu gewünschten Kunden als
zweiten Anschlußinhaber dazutragen lassen, ein paar Wochen/Monate
später den alten entfernen.

Grüße
Marc
--
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Hannes Kuhnert
2023-08-08 20:04:46 UTC
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Post by Matthias Hanft
Post by Hannes Kuhnert
Der Anschluss, der die Nummer noch hat und abgeben soll, gehört meinem
Vater und soll demnächst aufgelöst werden. Übernehmen möchte ich die
Telefonnummer auf meinen Anschluss im gleichen Ortsnetz. Der Betreiber
meines Anschlusses hat mir gesagt, dass so eine Übernahme von einer
Person zu einer anderen nicht möglich sei. Zwischen Eheleuten könne
sowas gehen, aber nicht von einem Elternteil zum Kind, wenn ich richtig
verstanden habe.
Wir haben sowas früher (~20 Jahre) öfter mal gemacht, aber nicht
zwischen Verwandten, sondern zwischen völlig Fremden. Der Trick
dabei war, das ganze "seriell" zu machen, also *erst* den Anschluss
(rechtlich) zu übernehmen und ihn *dann* umzuziehen (oder umgekehrt).
Die Telekom hatte für die Anschlussübernahme damals sogar ein
spezielles Formblatt "Übernahme der Rechte und Pflichten".
Auch 1&1 hat so etwas:
<https://hilfe-center.1und1.de/bin_dea/article/787685/Formulare_VKS_-_Vertragsumschreibung/Vertragsuebernahme.pdf>

Vor Erteilen des Vertragsübernahmeauftrags stand das Mitteilen der
aktuellen Adresse meines Vaters, des bisherigen Vertragsinhabers. Über
die Control-Center-Zugangsdaten verfügte ich, aber die Änderung der
Adresse des Vertragsinhabers ist telefongesichert. Es muss über die
Kontakt-Telefonnummer des Vertragsinhabers ein Bestätigungscode zur
Kenntnis genommen werden, um die Adresse zu ändern. Als wir das
versuchten, war aber noch keine Kontakt-Telefonnummer angegeben. Eine
solche lässt sich wiederum einfach so im Control-Center eintragen. Die
Notwendigkeit der Bestätigung auf telefontechnischem Weg bildet also nur
dann einen wirksamen Sicherheitsmechanismus, wenn bereits eine
Telefonnummer angegeben wurde.

Dann beauftragten wir die Vertragsübertragung. Dazu ist eine
Lastschrifterlaubnis für den neuen Vertragsinhabers nötig. Auch werden
Ausweisbilder verlangt – entscheidender Grund für das vorige Berichtigen
der einen Adresse. Mit Druck auf zwei Seiten kriegt man das überschaubar
hin. Das Formblatt hat drei Seiten, dazu kommt eine Seite je Ausweis,
was insgesamt 2+1 Blätter ergibt und als Standardbrief zu versenden ist.

Nach ungefähr zehn Tagen wurde ich per E-Mail auf das von mir erteilte
Lastschriftmandat hingewiesen. Zwei Tage später wurde mir das Erscheinen
einer Rechnung mitgeteilt. Noch einen Tag später wurde ich gebeten,
meinen Control-Center-Zugang zu aktivieren und außerdem darüber
informiert, dass die Vertragsübernahme erfolgreich abgeschlossen sei.

Beim Aktivieren des Control-Center-Zugangs biss sich die Katze in den
Schwanz. Ich sollte meine E-Mail-Adresse bestätigen, wozu eine
Mobilfunknummer nötig war. Eine solche hatte ich angeblich noch nicht
mitgeteilt, was aber nicht wahr war. Also rief ich bei 1&1 an, wurde
nach Feststellen der rätselhaften Situation an andere Serviceleute
weitergeleitet, wo nach einigen Versuchen die Aktivierung des
Control-Center-Zugangs gelang. Der Mitarbeiter, kann ich schon sagen,
war recht engagiert. Er stellte nebenbei die äußerst geringe
Verbindungsgeschwindigkeit fest. Weniger als im Vertrag als Obergrenze
gesetzt war ich gewohnt, 16 Mbit/s Downstream hatte es noch nie gegeben,
aber 2,1 Mbit/s Downstream waren in der Tat wenig. Wenn es gut lief,
waren es irgendwas mit 5 Mbit/s. Ich hatte da kein Problem, aber der
Mitarbeiter wollte es gern mal zurücksetzen, was das Abbrechen unseres
Gesprächs bedeutete, worauf er mich über meine hinterlegte
Mobilfunknummer zurückrief. Nach neuem Verbindungsaufbau waren es
immerhin 3,5 Mbit/s. Vermutlich hatte der – täglich trennende – DSLAM in
Auswertung früherer Verbindungen übervorsichtig agiert. Da hatte 1&1 für
mich Kurzzeit-Neukunden einen beachtlichen Betreuungsaufwand, wegen der
verhedderten eigenen Technik. Allerdings verlangt 1&1 für eine
Vertragsübernahme auch 24,99 Euro.

Frage am Rande: Wenn ein Telefonunternehmen so vom Schreibtisch aus
einen Anschluss zurücksetzt, tut es das dann über eine netzseitige
Konfigurationsverbindung zum DSLAM? Oder nutzt es dafür eine Verbindung
zum vom Betreiber konfigurierten Router, kann sowas also nur, wenn ein
solcher Router in Gebrauch und eine Verbindung da ist?

Zwischenrein bekam ich von PŸUR, dem Betreiber meines hauptsächlichen
Telefonanschlusses, per E-Mail „mein angefordetes Retourenlabel“:
„Vielen Dank für Ihre Kontaktaufnahme zum Rückversand Ihrer Hardware:
[Modem soundso]“. Ja, ich hatte mal so ein unbrauchbares DOCSIS-Modem
bekommen. Bei der Anschlussbestellung hatte es sich nicht abwählen
lassen. Weil es keinen S₀-Bus bietet, hatte ich es gar nicht erst
angeschlossen und gleich mein selbst gebraucht besorgtes Gerät genommen.
Ich hatte online die Kennung meines Geräts eintragen können und seither
hatte sich der Anschluss nutzen lassen. Heutzutage kein Problem, ein
eigenes Modem am Fernsehkabel zu benutzen! Das Ding vom Netzbetreiber,
das nur blöd rumgestanden hatte, hatte ich zurückgeschickt, vor zwei
Jahren oder so. Und nun erhielt ich per E-Mail einen Rücksendeschein …
und wurde per Brief zum Zurücksenden aufgefordert. Es hieß, ich nutze
auf eigenen Wunsch eigene Hardware und solle deshalb die zugesendet
bekommene Hardware zurücksenden. Ich rief an und klärte auf.
Zusammenfassung der Antwort: ‚Stimmt, das wurde nur nicht richtig
verbucht!‘ Ein paar Tage später wurde eine Preiserhöhung gemeldet – für
Produkt soundso „inkl. Hardware“ künftig 2 Euro pro Monat mehr. Ein
Techniker, der aus anderem Grund vorbeikam, ließ mich nebenbei wissen,
dass PŸUR gerade die unweigerliche Inklusion eines Modems in den Vertrag
auflöse – was zur Rücksendeaufforderung passt. Dagegen schließt mein
Vertrag dem Namen nach weiterhin Hardware ein, anscheinend nach altem
Schema, denn ich habe ja keine solche. Dem werd ich wohl mal nachgehen.
Das kam lustig zwischenrein, hatte aber im Grunde genommen nichts mit
meiner Anschluss- und Nummernübernahme zu tun.

Wieder beim abgebenden Anschluss: Meine erste 1&1-Rechnung umfasste nur
die festen Gebühren für einen Monat ab dem Zeitpunkt der
Vertragsübernahme. Das bedeutete eine gewisse Überlappung mit dem vorher
vom alten Vertragsinhaber gezahlten.

Als Inhaber konnte ich die mich interessierende der Nummern dieses
Vertrags auf meinen Anschluss in meiner eigenen Wohnung umziehen lassen.
Dazu erteilte ich PŸUR einen Anbieterwechselauftrag:
<https://pyur.com/content/dam/pyur/download/Anbieterwechselauftrag.pdf>.
Primär ist wohl angedacht, dass jemand in seiner Wohnung den Anschluss
eines Anbieters durch einen eines anderen ersetzen will. Statt dessen
sollte eine Telefonnummer den Anschluss und damit den Anbieter wechseln.
Dieses Formblatt taugt auch dafür. Ich nutzte die Option, den die Nummer
abgebenden Anschluss kündigen zu lassen, gab die zu übernehmende Nummer
an und fügte handschriftlich an, dass die Nummer meinem vorhandenen
Primacom-Anschluss soundso zugeordnet werden solle.

Nach wenigen Tagen teilte PŸUR mir per E-Mail mit, dass mein Brief
eingegangen sei. Anschließend erhielt ich einen Brief, der meinen
Auftrag inhaltlich bestätigte.

Weiter meldete 1&1 sich wegen der Kündigung bei mir und bat um einen
Anruf – wohl der allgemeine Mechanismus, um Kunden, die den Anbieter
wechseln wollen, anderes von 1&1 vorzuschlagen. Ich kam erst später als
erbeten zum Anrufen und mir wurde letztlich schlicht die Kündigung
bestätigt.

Damit ist der günstige Preis von knapp 20 Euro pro Monat für einen
Telefon- und Internet-Anschluss endgültig weg. Der war ursprünglich,
mehr als zwölf Jahre vorher, von Versatel als Käufer des
Kommunale-Telefongesellschaften-Verbunds Tropolys gekommen. Wenn ich
mich recht entsinne, hatte es zwar mal eine Preiserhöhung gegeben, dann
aber wegen kundenseitigen Desinteresses an einer Steigerung von 2 Mbit/s
auf 16 Mbis/s eine Senkung auf den ursprünglichen Preis. Der war auch
über den Wechsel von eigener ISDN- und DSL-Technik zu
Fremd-Vorleistungen gerettet worden. Erstmal hatte es von 1&1 ein
Angebot gegeben, das nichtmal die bisherige Basisfunktionalität des
Betriebs der vorhenden ISDN-Endgeräte geboten hätte. Jahrelang bei einem
Qualitäts-Anschlussbetreiber gewesen, war es nach Unternehmensaufkauf
offensichtlich auf Saftladenniveau umgeschwenkt. Nach Kontakt zu 1&1
Versatel, das meiner Erinnernung nach gerade reiner Netzbetreiber und
Geschäftskundenanbieter wurde, hatte 1&1 Telecom aber doch noch einen
brauchbaren Leih-Router angeboten, eine FRITZ!Box 7590, mit der
gewohnten Monatsgebühr als Anpassungspreis. Ein schlechtes Geschäft für
den Betreiber, nur 50%–70% des aktuellen Normalpreises gezahlt zu
bekommen? Inzwischen denk ich, solche Bestandskunden mit historischen
Preisen sind für die Firmen kein Übel. Das läuft jahrelang ohne
besonderen Betreuungsaufwand und der Kunde wählt auch noch ab und an
Mobilfunknummern für 0,20 Euro pro Minute oder so – da wird schon ein
guter Gewinn rauskommen. Aber das ist nun mit der Haushaltsauflösung
vorbei. Eineinhalb Monate lang war noch ich der Vertragsnehmer. Dann
erhielt ich die Abschlussrechnung – mit der Post, da der
Control-Center-Zugang mit dem Ende des Kundeseins verschwindet. Die
Abschlussrechnung enthält die Grundgebühr für den ≈ halben Monat bis zum
monatsendlichen Vertragsende, die Einzelgesprächsgebühren der ganzen
Zeit meiner Vertragsinhaberschaft und die Vertragsumschreibungsgebühr.

Nun war ich auch mal 1&1-Kunde, ein paar Wochen lang. 1&1 konnte ich
noch nie recht leiden. Aber in meinem Fall haben sie sich keineswegs
völlig bekloppt angestellt. Die Servicetelefon-Wartemusik ist besser als
anderswo. Ich hatte mit einzelnen sehr freundlichen und engagierten
Mitarbeitern zu tun.

Inzwischen fand ich die Anmeldedaten für die mich interessierende
Telefonnummer auf <http://mein.pyur.com>.

Es ist auch schon ein erster sinnloser Werbeanruf über diese Nummer
(nicht) eingegangen. Also hat sich die Nummernübernahme gelohnt.
--
Hannes Kuhnert
Hannes Kuhnert
2023-08-08 20:22:45 UTC
Permalink
Post by Matthias Hanft
Post by Hannes Kuhnert
Der Anschluss, der die Nummer noch hat und abgeben soll, gehört meinem
Vater und soll demnächst aufgelöst werden. Übernehmen möchte ich die
Telefonnummer auf meinen Anschluss im gleichen Ortsnetz.
Wir haben sowas früher (~20 Jahre) öfter mal gemacht, aber nicht
zwischen Verwandten, sondern zwischen völlig Fremden. Der Trick
dabei war, das ganze "seriell" zu machen, also *erst* den Anschluss
(rechtlich) zu übernehmen und ihn *dann* umzuziehen (oder umgekehrt).
Ein sehr guter Ratschlag, der mich im rechten Moment erreichte, vielen Dank!

Einen Telefonanschlussvertrag übernehmen und dann eine Telefonnummer
davon auf einen anderen Anschluss umziehen lassen – das funktioniert.

Es funktioniert durchaus auch mit Unternehmen, die in
Telefonnummernmitnahme u. ä. kein Renommee zu verlieren haben,
reibungslos, so meine Erfahrung.
--
Hannes Kuhnert
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